Aus einem "Tabellarischen Verzeichnis" des Jahres 1769 können wir den Besitz des Ehepaars Wurster-Mast gut ablesen: er umfasst ein Haus mit Scheuer und Stall, knapp 19 Morgen Land und 23 Stück Vieh (16 Rinder und Ziegen, 5 Schafe, 2 Schweine). Damit reicht der Besitz an den kleinsten der Huzenbacher Lehenshöfe, an den "Oberen Friedersbauernhof", der durch eine zweifache Teilung entstanden ist, zwar heran, doch bleibt er weit hinter der Größe der beiden ungeteilten Lehenshöfe zurück. (Ursprünglich gab es 3 Lehenshöfe in Huzenbach, der südliche Urhof wurde vor 1600 zweimal geteilt.) Über die Lage der Feldgüter informiert ungefähr das Beilagerbuch aus dem 18. Jahrhundert und sehr genau die erste Flurkarte mit Kataster aus der Zeit um 1840: sie liegen zum Teil in der Umgebung des Hofes, zum Teil hinter dem Eckköpfle beim alten Plochhaus.

Wo aber lag der Seldnerhof? Glücklicherweise ist eine Skizze über die Besiedlung des Silberbuckels aus der Zeit um 1800 erhalten geblieben, aus der die ungefähre Lage des Hofes, der mit dem Namen seines Besitzers ("Joh. Wurster") gekennzeichnet ist, ermittelt werden kann. Es ist das (damals) erste Haus, fast oben auf dem Buckel (daher auch "Buckelbauer"), ehe der "gemeine Fahr- und Kirchweg" sich nach Norden wendet. Sehr wahrscheinlich ist es auch das älteste Haus auf dem Silberbuckel. Die spätere Flurkarte erlaubt eine genaue Lokalisation des Hofes: er trägt dort die Nummer 17. Heute ist der Hof im Besitz der Familie Georg Wurster, direkten Nachkommen des Ehepaares Wurster-Mast. (vgl. später Abb. 8).

Skizze des Feldmessers Schaible vom Silberbuckel und Rappenriß
in Huzenbach

Der Titel des Inventariums
vom 28. Februar 1695

Das Inventarium gibt natürlich insbesondere Auskunft über das "Zubringen" und den gemeinsamen Besitz der Ehepartner. Und so wissen wir, dass Hans Michel Wurster ein Taglöhnergütlein im Wert von 300 fl. in die Ehe eingebracht hat. Es ist sicher derselbe kleine Besitz, den wir im Lagerbuch 1667/68 dem Stiefvater Georg Klaiß zugeschrieben finden und der zurückgeht auf die Vorfahren der Eva Wurster, geb. Ziflen (=> 3.2).

Unter den Erben ist auch Hans Jacob Mast (1681 – 1746), der Großvater der Christina, seit 1707 verheiratet mit Anna Maria Frey (gest. 1753) von den Höfen im Tonbach (=> 2.8). Vielleicht vom Erbteil, aber recht spät, erwirbt Hans Jacob 1728 Grund und Boden: "Vier Morgen Closters Allmand, oberhalb Huzenbach und bei dem Plochhaus, zu Erbauung einer Behausung, und Ausreuttung einer Wiesen und Akerfelds". Oberhalb Huzenbachs, "auf dem buckel in dem Filial bey dem Hutzenberg", wird wohl schon 1728 mit dem Bau des Seldnerhofs der Familie Mast begonnen. (Der "Huzenberg", auf halber Höhe unterhalb des Silberbuckels gelegen, ist der Standort des nördlichen Urhofs von Huzenbach, der um 1600 im Besitz der Masts war; => 3.9).

Die Lebensdaten von Vater und Großeltern der Lucia Erhardt sind nur unvollständig zu ermitteln, weil die Bücher von Göttelfingen-Besenfeld erst spät beginnen (Taufbuch 1644, Ehebuch und Totenbuch 1676) und auch dann noch Lücken haben. Was wir mit Hilfe des OSB Reichenbach und einer ergänzenden Mitteilung von G. Frey zusammentragen können, ist dies: Andreas Erhardt ist 1656, wahrscheinlich in Besenfeld, geboren und heiratet am 5. Mai 1684 Christina, die Witwe des Hans Conrad Braun aus Huzenbach (=> 2.7). Von Georg Friedrich Erhardt wissen wir, dass er vor dem November 1653 geheiratet haben muss (denn seine Tochter Anna Maria ist am 22. ehelich geboren) und zwar die Maria N.N., die in zweiter Ehe Georg Schaiblin in Besenfeld heiratet. Die zweite Hochzeit der Maria muss im Laufe des Jahres 1660 gewesen sein, denn im März 1661 ist ihr erstes Kind aus zweiter Ehe geboren. Demnach muss ihr erster Mann, noch relativ jung, vor 1661 gestorben sein. Maria stirbt 1693 mit 60 Jahren, geboren also 1633.